· Pressemitteilung

Tausende Thüringer nutzen Hausnotruf

Die Bevölkerung im Freistaat wird immer älter und viele Rentner leben allein. Im Notfall brauchen sie rasche Hilfe.

Tausende Thüringer sind rund um die Uhr per Halskette oder Armband mit einem Hausnotruf verbunden. Vor allem ältere, alleinlebende oder kranke Menschen nutzen das kostenpflichtige Angebot, sagt Stefan Hartig vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), der in Rudolstadt eine Hausnotruf-Zentrale für alle 6000 Thüringer Teilnehmer leitet. "An diese Hanusnotruf-Zentrale sind wir mit unseren fast 500 Teilnehmern auch angeschlossen", sagt die Hausnotrufbeauftragte Stefanie Frank vom DRK Bad Salzungen. Mit den Sendern können die Träger in Notfällen Helfer per Knopfdruck alarmieren. Denn die Knöpfe sind Teil eines Meldesystems für Notrufzentralen und lassen sich meist über einen Telefonanschluss installieren. Viele Anbieter sehen in dem System eine Möglichkeit, mit der Ältere möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Schon ein kleiner Impuls genügt und in der Rudolstädter Zentrale geht ein Notruf ein. Dann nimmt einer der drei Mitarbeiter Kontakt auf. Ist der Alarmauslösende ansprechbar, wird mit ihm gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Reagiert dieser aber nicht auf Signale aus Rudolstadt, wird ein Hilfesystem aus potenzielen Rettern wie Angehörigen, Nachbarn, Polizei, Feuerwehr oder Notarzt in Gang gesetzt. Hat der Hilfesuchende einen Schlüssel in einem Safe des Anbieters hinterlegt, spart das im Notfall Zeit. Pro Tag erreichen die DRK-Zentrale in Rudolstadt 150-200 Anrufe, sagt Hartig. Mehr als die Hälfte seien keine medizinischen Notfälle, sondern werden beispielsweise durch einen Testalarm, Sturz, einen Stromausfall, beim Staubwischen oder durch eine leere Batterie im Sender ausgelöst. Anrufer vermissten aber auch ihren Pflegedienst, das "Essen auf Rädern" oder erreichten die Tochter nicht. Manche wollen einfach nur ein Gespräch, sagt Hartig. Etwa 800 Kunden mit Hausnotruf betreut Torsten Enzian vom DRK Kreisverband Mühlhausen zusammen mit einer Kollegin. Ihre beiden ältesten Klientinnen sind knapp 100 Jahre alt. Einmal im Jahr werden die Kunden zu Hause besucht und die Technik überprüft. Auch eventuelle Änderungen werden besprochen. Denn: "Die Datei muss stimmen", sagt der gelernte Rettungsassistent Enzian. Damit meint er den entscheidenden Datensatz seiner Kunden mit Telefonnummern von Angehörigen, dem zuständigen Pflegedienst und mehr. All diese Angaben nützen nur, wenn sie auch aktuell sind. Laut Verbraucherzentrale variieren die Kosten für Hausnotrufsysteme nach Anbieter und Regionen. Häufig ergeben sich neben einer einmaligen Anschlussgebühr monatliche Kosten zwischen 20 und 50 Euro. Nicht in allen Fällen beteiligen sich Kranken- oder Pflegekassen an den Kosten. Stefanie Frank berät Sie gerne unter 03695 8762-22 und prüft auch, ob eine Kostenübernahme möglich ist. https://www.antennethueringen.de/nachrichten/tausende-nutzen-hausnotrufe-675772.php